Stadtteil im Grünen

 

Wenn Bewohner und Bewohnerinnen Langwassers gefragt werden, warum sie hier wohnen, nennen sie oft das viele Grün an erster Stelle. Vom Dach eines Hochhauses aus , kann man im Sommer und im Herbst auf eine imposante Stadtlandschaft blicken, die aus einem Laubwald hervorragt. Bei einer Radtour durch Langwasser können Sie erfahren, wie schön unser Stadtteil ist.

1. Bürgergarten

Der Bürgergarten existiert seit fast 40 Jahren, anfangs als Grünanlage mit vielen Blumenbeeten, berankten Pergolenplätzen, Sitzplätzen und einer Brunnenanlage. Seit 2013 pflegt eine Gartenpatin  die Hochbeete.

2. Ginkgo biloba, Fächerblattbaum

Ginkgo ist schon seit 250 Millionen Jahren auf der Erde zu finden und damit die älteste noch lebende Pflanzenart. In Nürnberg gibt es mehr als 70 Bäume, die einem der 30 Menschenrechtsartikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 gewidmet sind.

3. Interkultureller Garten  Nürnberg-Langwasser e.V.

Seit 2011 bearbeiten Menschen unterschiedlicher Herkunft in dem 1050 qm großem Garten jeweils 19 kleine Beetflächen . Der Vereinszweck ist neben der gemeinschaftlichen Bodenkultivierung interkulturelles Lernen, Völkerverständigung und Integration.

4. Grünzug zwischen Reichswald und Naherholungsgebiet Dutzendteich

Die Nachbarschaften sind in ein zusammenhängendes Grünsystem eingebettet, das auch eine Verbindung zwischen dem Reichswald und dem Dutzendteich schafft. Die Preisträger des städtebaulichen Wettbewerbs von 1957 Architekt Franz Reichel und Landschaftsarchitekt Herrmann Thiele haben mit ihrem preisgekrönten Entwurf eine Grundlage für modernes Wohnen im Grünen gefunden.

5. Rodelberg

Die öffentlichen Grünzonen sind für jedermann nutzbarer Freizeit- und Erholungsraum. Der Rodelberg, entstanden aus dem Aushub der Baugruben, gehört zu den ältesten Spielanlagen in Langwasser.

6. Langwasserbach

Er speist sich aus verschiedenen Quellen und Wasserläufen, nimmt  das Regenwasser aus Langwasser auf und mündet schließlich in den Dutzendteich. Da der Bachlauf von den Nationalsozialisten  zum Teil zugeschüttet oder verrohrt wurde, musste er freigelegt und renaturiert werden. Natürliche Bachbegrenzungen schaffen heute Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

7. Langwassersee mit Auwald

1986 wurde mit dem Bau und der Gestaltung des Langwassersees und seiner Umgebung begonnen. Aus dem benachbarten Langwasserbach darf so viel Wasser eingeleitet werden, dass ein gleichmäßig hoher Wasserspiegel gehalten werden kann. Im See befindet sich eine kleine Vogelinsel und das Gebiet zwischen Bach und See ist  ein geschütztes Feuchtbiotop.

8. Erstes autofreies Wohngebiet in Deutschland in der Nachbarschaft P                                   

Hier  folgte man nicht mehr den üblichen Prinzipien des Nachkriegsstädtebaus. Die Wege und Plätze sind für die Menschen. Die Autos befinden sich in Parkhäusern am Ende der Zufahrtsstraßen.

9. Friedenspark

Als Zeichen der Abkehr von der Nazidiktatur verwendeten die Gartenarchitekten Granitsteine der Großen Straße und Mauersteine der 1966/67 gesprengten Märzfeldtürme als Baumaterial für Bachübergänge, Sitzmauern, Treppenstufen und die Einfassung der Pergola.

10. Bauspielplatz Langwasser

Auf dem „Baui“ genannten Aktiv-spielplatz  können Kinder bis zu 12 Jahren spielend lernen und Erfahrungen sammeln, wie z.B. Hütten bauen, Hühner füttern, Pflanzen züchten und pflegen.

11. Kleingartenanlage Karwendelstraße

1958 wurde  zur Abschirmung gegen die Bahnanlagen   ein etwa 100 Meter breiter Streifen mit 125 Kleingärten angelegt. Hier befindet sich auch das Laubenmuseum mit  Gartenhäuschen aus den 1920er und 1930er Jahren. Der im Rahmen der Aktion „Bäume für die Menschenrechte“ gepflanzte Ginkgo erinnert an das Recht des Menschen auf Erholung und Freizeit.

12. Wäldchen als Lärm- und Sichtschutz

Ein breiter Waldgürtel soll  die Wohn-siedlung vom Lärm  der Breslauer Straße und dem Gewerbegebiet entlang der Straße abschirmen. Weniger Fläche beanspruchen die an anderen Stellen künstlich aufgeschütteten und bepflanzten Lärmschutzwälle.

13. Langwasserwald

Der Wald bei Langwasser und andere Teile des Reichswalds wurden 1985 als Bannwald ausgewiesen, das heißt, dass dieser Wald im Sinne des Bayerischen Waldgesetzes unersetzlich ist. Wegen geplanter Rodungen kam es 1995 zu Protesten und der Bürgerverein Langwasser startete die Aktion „Rettet den Bannwald“.  Im Plan ist der Ausgangspunkt des Waldlehrpfads  eingezeichnet.

14. Zollhausquelle

Ursprünglich floss das Wasser der Zollhausquelle durch den Neuselsbrunngraben  in den Flachweiher. Heute fließt das Wasser der Quelle an der Liegnitzer Straße in die Kanalisation.

15. Naturdenkmäler in Langwasser

Von dem einst vorhandenen trockenen Eichen-Kiefern-Birken-Wald ließen die Nationalsozialisten aus ideologischen Gründen nur einige Eichen stehen. Die Stieleiche in der Delpstraße ist etwa 350 Jahre alt. Vor der Bebauung nisteten hier Haubenlerchen. Zwei weitere Natur-denkmäler befinden sich gleich in der Nähe: eine Buche in der Verkehrsinsel am Franz-Reichel-Ring und eine Eiche auf dem Schulgrundstück nebenan.

16. Grüngürtel                                                            

Diese Radtour führt durch mehrere Grüngürtel, an deren Rändern die Gemeinschaftseinrichtungen wie Kirchen, Schulen, Sportanlagen, Kindergärten und Jugendhorte errichtet wurden. Rad- und Fußwege verbinden die einzelnen Nachbarschaften und sorgen für kurze und sichere Wege.

Marga Keller Arbeitskreis Ökologie 2021

im Kinder- und Jugendhaus Geiza in der Glogauer Straße56, 90473 Nürnberg